Über mich

Aus Liebe zur Biene und zum Honig

Wenn ich den Menschen um mich herum erzähle, dass ich jetzt Imkerin bin und Bienenvölker im Garten stehen habe, werde ich immer wieder gefragt, wie ich denn auf diese Idee gekommen bin.

Letztendlicher Auslöser war im Herbst 2016 der wunderschöne Roman „Die Honigtöchter“ von Cristina Caboni, welchen ich verschlungen und direkt zweimal hintereinander gelesen habe. Die Geschichte der jungen Frau, die ihr ganzes Leben mit Bienen verbracht hat und ihre Art und Weise, wie sie mit diesen kommunizierte, zog mich magisch in den Bann und ließ mich nicht mehr los.

Als Kind lebte ich mit meiner Familie in einem sehr kleinen Ort in Hessen, direkt am Wald und um uns herum gab es sehr viel Natur und viele wilde Tieren, mit denen wir immer wieder eng in Berührung kamen. Eines Tages verirrte sich ein großer Bienenschwarm in unseren Apfelbaum und ich beobachtete fasziniert dieses lebendige, brummende „Wesen“. Schnell war der Imker vor Ort und ich durfte ihm ein klein wenig dabei helfen, den Schwarm einzufangen. Irrerweise hatte ich überhaupt keine Angst vor diesen tausenden Tieren und das Gesumse um mich herum fand ich sehr beruhigend.

Als junge Frau hatte ich dann einen Freund, dessen Vater Imker war. Diesem durfte ich regelmäßig bei der Arbeit mit seinen Bienen zuschauen und auch erstmals helfen Honig zu schleudern und abzufüllen –  was ich gerne und oft tat. Den Duft von Honig und Wachs, wenn man die Beuten öffnet, und den Duft des frisch geschleuderten Honigs sollte ich nie wieder vergessen.

Als das Thema des weltweiten Bienensterbens in der Presse immer präsenter wurde, beschäftigte auch ich mich, zusammen mit meiner kleinen Familie, oft mit der Frage, wie man als Einzelner etwas dafür tun kann, diese Tiere zu retten. Die Idee Imkerin zu werden war mir zu dem Zeitpunkt jedoch noch sehr fremd. Es wurden Insektenhotels gebaut, Wildblumenwiesen ausgesät, Gartenbereiche geschaffen (Holzhaufen, Steinwände, etc.) die den wilden Bienen, Hornissen, Hummeln und Wespen ein Zuhause, eine Chance zum Überleben, geben sollten. Im Zuge der Haussanierung wurden die Dachdeckerarbeiten um einen Tag ausgesetzt, damit wir in Ruhe eine seltene Hummelart, die einen Stamm von ca. 30-40 Hummeln in unserem Sparrenzwischenraum aufgebaut hatte, ausquartieren und an anderer Stelle ansiedeln konnten. Wespen kriegen bei uns auf der Terrasse grundsätzlich einen eigenen Teller mit Fleisch hingestellt und dieser wird auch immer sehr gerne angenommen (tatsächlich schwirren die gar nicht so gerne zwischen uns und unserem Essen hin und her, sie finden ihren eigenen Teller toll, da sie sich dort in absoluter Ruhe auf das Ablösen des Futters für ihre Brut konzentrieren können). Es ist sehr spannend zu beobachten wie Wespen das Futter richtig herausschneiden und mit teilweise sehr großen Stücken torkelnd durch die Luft zurück zur Brut fliegen. 🙂

Mit dem Lesen des Romans kam dann der Gedanke auf, Imkerin zu werden. Ich googelte ein wenig und fand in Köln Orientierungsseminare für Bieneninteressierte (www.stadtbienen.org) – schließlich wollte ich ja erstmal in das Thema reinschnuppern. Ich hatte keine genaue Vorstellung davon, wieviel Arbeit ein Bienenvolk tatsächlich macht und was überhaupt alles in das Aufgabenfeld eines Imkers fällt. Meinem Vorsatz für 2017 folgend, etwas Neues, etwas was ich schon immer machen wollte, umzusetzen, meldete ich mich für dieses Seminar an und alles Weitere nahm seinen Lauf! 🙂 Schon während des Seminares meldete ich mich für den Imkerkurs an und bestellte meine erste Bienenbeute…

Für mich steht die naturnahe und bienengerechte Arbeit mit den Bienen und damit verbundene hervorragende Honigqualität immer im Vordergrund. Ich genieße die verschiedenen Düfte der einzelnen Bienenvölker, die Ruhe im Umgang mit den Bienen und die vielen Überraschungen, die jede Bienensaison so mit sich bringt. Die Honigproduktion soll nicht große Mengen, sondern beste Qualität hervorbringen. Ich nehme meinen Völkern nicht den kompletten Honig, sondern sehe immer zu, dass ich genügend des eingetragenen, so wertvollen Honigs in den Völkern zur Winterversorgung lasse – zum Wohl und zur besten Gesundheit der Bienen.

lch freue mich auf noch viele Jahre mit diesen faszinierenden Wesen, in denen ich vieles erleben sowie über bzw. von Ihnen lernen werde… und vielleicht entdecke ich für mich irgendwann dieses Lied, welches die junge Imkerin in dem Roman gemeinsam mit ihren Bienen singt… 🙂

Eure Christina (Frau-Biene)

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