Seit Tagen schon… wie herrlich ist da der Spaziergang im nahe gelegenen Biotop! Meine Mädels sind sehr, sehr aktiv. Es blüht der Löwenzahn, die Kornelkirsche, der Kirschlorbeer, der Rosmarin in den vielen privaten Gärten und die Kastanie und Rubinie sind in den Startlöchern. Die wilden Wiesen brummen und es macht viel Spaß, sich dort in Ruhe niederzulassen und einfach zuzuschauen.
Inzwischen schaue ich schon öfter in die Beuten! Die ersten Drohnen sind schon seit gut vier Wochen da, erste Schwarmzellen musste ich schon rausbrechen. Alles Anzeichen dafür, dass es auch in den Beuten bald richtig losgeht. Letzte Woche habe ich den zweiten Honigraum aufgesetzt und heute teilweise den dritten. Die Räume sind sehr gut gefühlt, der Duft, wenn man die Beute öffnet, ist betörend – ich muss mich wirklich beherrschen nicht mit meinen Fingern tief einzudrücken und den herrlichen Honig zu essen. Eine Woche noch… dann sollten die Honigrähmchen mit der dünnen Wachsschicht bedeckt sein, ein Zeichen dafür, dass der Honig jetzt „fertig“ ist. Fertig für die Biene bedeutet, er hat nur noch max. 15 % Feuchtigkeit hat und somit perfekt für den Wintervorrat ist. Fertig für den Imker bedeutet, dass er die Honigräume mit den Honigrähmchen herunternehmen und schleudern kann – der Höhepunkt der Saison. Ich freue mich schon sehr drauf! Die Warteschlange der potentiellen Kunden ist lang, viele können es ebenfalls kaum erwarten!
Eins meiner Völker ist bereits so stark, dass ich heute einen Ableger bilden konnte. Drohnen benötigen circa 40 Tage, damit ihr Samen einsatzfähig ist. Seit ein paar Tagen beobachte ich, dass sie ausfliegen – ein Zeichen dafür, dass sie bereit sind sich mit willigen Königinnen zu paaren. Mein Ableger kann nun in Ruhe die nächsten 12 Tage eine schöne, neue Königin heranziehen und wenn diese nach 5-8 Tagen empfangsbereit ist, sind viele Drohnen da, um sich mit ihr zu paaren. Vorausgesetzt das Wetter spielt mit – es sollte warm und sonnig sein.
Meine erste selbstgezogene Königin aus der letzten Saison habe ich bei der Durchsicht gestern das erste Mal zu Gesicht bekommen. Sie hat einen wunderschönen dunklen Karamelton und ist riesig – eine wunderschöne Dame! Ich werde vom Stammvolk, aus dem ich diese Königin gezogen habe, in diesem Jahr noch einen Ableger machen. Die Mädels sind zahm, unglaublich fleißig (haben den dritten Honigraum) und kerngesund – gefällt mir wirklich sehr gut!
Morgen starte ich mit meinem Königinnenlehrgang, der bis Juli gehen wird. Hier lerne ich alles über die Königinnenzucht (also die richtig „feinen“ Königinnen) und am Ende werde ich mit einer eigenen, standbegatteten, zuchtreinen Königin nach Hause gehen. Ich werde euch berichten :-)!!
Die Mädels von meinem neuen Standort in Lützenkirchen entwickeln sich ebenfalls prächtig. Heute habe ich alle durchgesehen, die Königinnen haben mir alle emsig zugewunken und auch hier ist schon kräftig Honig gesammelt worden. Leider waren die Mädels etwas „biestig“ – lang vielleicht am schwüligen Wetter – ich bin mit sieben Stichen nur in die Handgelenke (genau da, wo der Lederhandschuh endet und der Anzug beginnt, die sind schon geschickt die Weiber) nach Hause gefahren. Kühlen, Honig, Vespa – half alles nicht, erst als ich Propolistinktur aufgetragen habe, hörte das Anschwellen auf 🙂 ! Jetzt sitze ich ohne Uhr, Ringe, mit dicken Unterarmen und Händen am Rechner und schreibe…aber es tut nicht mehr weh! 🙂 Morgen wird es noch etwas jucken und übermorgen habe ich es schon vergessen!
Am 05.05 ist wieder Bienentag in Finkens Garten (Köln-Rodenkirchen). Kommt doch vorbei, es gibt viel zu sehen, Kuchen und Trinken, Kinderschminken und vieles mehr!
Bis bald, eure Frau-Biene
Liebe Frau Biene, Dein Bericht war wied er hochinteressant zu lesen! Danke dafür! Ich bin gespannt auf den Nächsten!
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