Am letzten Freitag habe ich von einem lieben Imkerkollegen seinen Bienenstandplatz inklusive seiner vier Völker übernommen. Das er gerade mich dafür ausgesucht hat, hat mich sehr gerührt und ich wusste, dass ihm dieser Schritt sehr, sehr schwer gefallen ist. Ich habe darauf bestanden, dass er einen der beiden Schlüssel behält, damit er jederzeit bei seinen ehemaligen Mädels vorbei- und zuschauen konnte.
Der eingezäunte Bienenstandplatz ist ca. 6 km von meinem entfernt (in Lützenkirchen) und von der Vegetation schon um einiges anders als bei mir. Das Grundstück gehört Freunden von meinem Imkerkollegen, der hier mehr als 15 Jahre geimkert hat und es war ihnen sehr wichtig, das die Imkerei bestehen bleibt. Es handelt sich um den hinteren Teil des Grundstücks dieser Freunde, geteilt durch eine Senke mit Bachlauf vom vorderen Teil. Ein wildes, verwuchertes Stück Natur, deutlich feuchter und kühler als meine Standplätze in Schlebusch. Ich habe an diesem Montag, bewaffnet mit Sense, Heckenschere, Baumastschere und weiteren Gerät, Teile des Gartens wieder zugänglich gemacht. Dabei habe ich einen kleinen Teich entdeckt, von wuchernden Grün befreit und mit aufgefangenem Regenwasser wieder aufgefüllt. Die Brombeere wurde radikal zurückgeschnitten und viele wilde Kräuter, Blumen, etc. kamen zum Vorschein – ein herrliches Fleckchen Erde! Mein Imkerkollegen hatte zusammen mit dem Grundstücksbesitzer im vergangenen Jahr die Lebensbäume am Zaun kräftig zurückgeschnitten und die Äste einfach liegen gelassen. Diese konnte ich zu einem schön langen, natürlichen Zaun aufhäufen, mit allerlei Grünschnitt noch ausstatten, so dass sich hier im Laufe des Sommers sicherlich einige kleine Tiere niederlassen werden. Am Ende des Tages hatte der wilde Garten etwas Gestalt bekommen, die Bienen konnte nun ungehindert aus- und wieder einfliegen und ich könnte eventuell noch weitere Völker an diesem Standort ansiedeln.
Bis bald wieder,
eure Frau-Biene