Am Dienstag war es wieder soweit. Ich habe mich auf mein Fahrrad geschwungen und dem lästigen Verkehr in Leverkusen ein Schnäppchen geschlagen. Vor Ort lernte ich dann den zweiten Imkerschüler Markus kennen.
Als Erstes war das Abgabe-Bienenvolk dran. Die Honigwaben waren noch gar nicht angenommen, was aufgrund des emsigen Treibens der Bienen etwas ungewöhnlich schien. Also wurde der Honigraum, auch in Bezug auf den für den nächsten Tag geplanten Umzug, abgenommen. Nach Durchsicht aller Waben im Brutraum wurden überflüssige Honigwaben entfernt und zwei neue Mittelwände zur Brutablage eingesetzt. Eins davon war nur ein halbes Rähmchen. Dieses ist vor allem für die Brutablgae von Drohnen gedacht und wird direkt an die Seite des Flugloches eingesetzt. Da Drohnen erfahrungsgemäß eher von der Varoamilbe angegriffen werden, kann diese im Fall eines starken Befalls der Milbe herausgenommen und die Brut getötet werden. Die andere neue Mittelwand wurde an die Fluglochferne Seite des Brutraumes gesetzt. Später am Abend, wenn der Bienenflug aufhört wird das Flugloch geschlossen, so dass die Bienen am nächsten Tag transprotiert werden können.
Nach Durchsicht aller weiteren Völker war auffallend, dass keines der Völker bisher den Honigraum angenommen hatte. Die vorhandenen Königinnen hatten jedoch alle schon sehr viel Brut angelegt, viel Brut war verdeckelt und die umlafuenden, äußeren Waben wurden nach wie vor mit Pollen und Honig zur Brutfütterung aufgefüllt. Alle Bienenvölker bekamen den halben Rahmen für die Drohnenbrut sowie eine zusätzliche Mittelwand zum weiteren Brutaufbau. Die Honigräume wurden wieder aufgesetzt und die Fluglöcher noch nicht erweitert, da sich pro Volk nach wie vor nur 🙂 ca. 10.000 Bienen befinden. Das kann aufgrund der Menge an verdeckelter Brut in allen Völkern in der nächsten Woche schon ganz anders aussehen – laut meinem Imkerpaten kann sich bis dahin die Größe des Volkes verdoppelt haben.
Der nächste Termin wird sehr wahrscheinlich sehr früh morgens stattfinden, damit die Bienen noch ruhig sind und in uns keine Angreifer auf ihre Honigvorräte sehen.
Mich hat der zweite Besuch wieder sehr fasziniert. Das Gewusel der Bienen, die Kommunikation unter diesen, dieser nach wie vor überwältigende Duft, wenn die beute geöffnet wird. Ich freue mich schon so sehr auf mein eigenes Volk!!
Bis bald, Eure Frau-Biene